Informationsveranstaltung „Mobilfunk & Gesundheit“

 

 

Die Veranstaltung “Mobilfunk und Gesundheit” am 5. März 2020 im Kronasthaus stieß auf reges Interesse.

Pressemitteilung zur Informationsveranstaltung „Mobilfunk und Gesundheit“ der Freien Priener am 05. 03. 2020

Strahlenbelastung minimieren

Das Interesse an der letzten Informationsveranstaltung „Mobilfunk und Gesundheit“ der Freien Priener war groß. In seiner Begrüßung und Einführung machte Dr. Meinolf Schöberl deutlich, dass der Mobilfunk aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken ist und für viele ein unentbehrliches Arbeits- und Kommunikationsmittel darstellt. Vor allem für die Jugend stellt das Smartphone außerdem ein cooles Unterhaltungsmedium dar. Es sei deshalb nicht Ziel der Freien Priener, diese Technik zu bekämpfen, sondern die für dessen Funktion unnötig hohen Strahlenbelastungen durch hochfrequente elektromagnetische Felder zu senken.

In den beiden Vorträgen von Martin Aufenanger und Maximilian Rüttiger wurden die technischen Grundlagen wie typische Abstrahlungsmuster von Mikrowellenantennen mit Haupt- und Nebenkeulen sowie die zugehörige horizontale und vertikale Feldstärkeverteilung in Abhängigkeit von der Entfernung und der Höhe erörtert. Anhand einer Lagekarte der Bundesnetzagentur wurden die derzeitigen Standorte der Mobilfunksender in Prien aufgezeigt. Die Messtechnik für hochfrequente elektromagnetische Felder wurde demonstriert und die Pulsation der Feldstärke zur zeitmultiplexen Übertragung der Datenpakete akustisch nachgewiesen. Sehr aufschlussreich war die Gegenüberstellung der verschiedenen internationalen Grenzwerte für die zulässige Leistungsdichte der Mobilfunkstrahlung. In Deutschland liegt der gültige Grenzwert für das UMTS- und LTE- Netz bei 10.000.000 µW/ m² und ist ausschließlich anhand von thermischen Wirkungen (SAR- Werte) begründet. Die alleinige Festlegung auf thermische Effekte sei schon lange nicht mehr haltbar, da bereits nachgewiesene zellbiologische Wirkungen ausgeklammert werden. Der Wissenschaftliche Dienst des EU- Parlaments weist in einem Briefing vom März 2019 ausdrücklich auf die Risiken hin. In der Schweiz gelten beispielsweise für UMTS 95.000 µW/m², Lichtenstein hat den Grenzwert auf 955 µW/m² festgelegt, das Land Salzburg empfiehlt einen Vorsorgegrenzwert von 1 µW/m² und diverse Baubiologen fordern einen Grenzwert von 0,1 µW/m². Tatsache sei, dass alle Mobilfunkanwendungen mit wesentlich geringeren und höchstwahrscheinlich unbedenklichen Feldstärken im Bereich von 0,001 µW/m² noch einwandfrei funktionieren.

Erklärtes Ziel der Freien Priener sei es, die Bürger gemäß dem Minimierungsgebot vor einer unnötig hohen und flächendeckenden Strahlenbelastung zu schützen. Insbesondere die bevorstehende Einführung des 5G- Standards erfordere die ordnungspolitische Einflussnahme der Gemeinde auf die Errichtung von Mobilfunk- Sendeanlagen. Grundsätzlich sollte ein Wohngebiet frei von Mikrowellen- Sendeanalen sein und bleiben. Mit wenigen im Außenbereich platzierten, weiter entfernten und höheren Antennenträgern für Basisstationen ließe sich der gesamte Ortsbereich hinreichend abdecken.

Die rechtlichen Möglichkeiten der Gemeinde zur Steuerung, am ehesten über das Bauplanungsrecht, sind zwar sehr beschränkt, sollten aber ausgeschöpft werden. In der lebhaften Diskussion wurde deutlich, dass das Thema sehr präsent ist und von der Gemeinde erwartet wird, dass sie im Sinne der Gesundheitsvorsorge für die Bürger tätig wird.

Wollen Sie noch einmal nachlesen? Einen Auszug aus den Vorträgen unserer Referenten Martin Aufenanger und Maximilian Rüttiger finden Sie hier: